Fahrradtour am 27. Mai 2023
Unterwegs im Braunkohlerevier Tagebau Hambach und Terra Nova
Der Tagebau Hambach liegt zwischen Jülich und Bergheim und begann im Jahr 1978. Sechs Jahre später lieferte er die erste Braunkohle.
Wir starteten unsere Tour am Bahnhof Sindorf und radelten bei idealen Wetterbedingungen zum Forum terra nova. Das ist ein Informationszentrum mit Restaurant und Aussichtsplattform. Von hier aus bietet sich ein spektakulärer Blick in den bis zu 400 m tiefen Tagebau. In der rund 40 Quadratkilometer großen Betriebsfläche arbeiten die größten Bagger der Welt: 220 Meter lang, 96 Meter hoch und 13.500 Tonnen schwer. Die Braunkohle gelangt per Bahn zu den Abnehmern, den Kraftwerken und Veredelungsbetrieben in Niederaußem und Neurath. Die Kohlegewinnung in Hambach soll ca. 2030 enden. Danach ist vorgesehen, einen Teilbereich des Tagebaus zu einem großen See zu fluten.
Entlang der nördlichen Kante des Abbaufeldes entwickelt sich auf bereits rekultivierter Fläche ein Landschaftspark. Integriert ist darin der Speedway, ein rund 10 km langer und 5 m breiter, kreuzungsfreier Asphaltweg auf der ehemaligen Fernbandtrasse. Diese Strecke ist perfekt für Radler und Inline-Skater.
Zur Einkehr radelten wir zum Schloss Paffendorf in der Nähe von Bergheim. Die im 16. Jahrhundert errichtete Anlage ist von Wassergräben umgeben und besteht aus dem mehrflügeligen Herrenhaus und der ehemals landwirtschaftlich genutzten Vorburg, die rechtwinkelig einen geräumigen Wirtschaftshof umschließt. In der Mitte des 19. Jahrhunderts erhielt das Schloss durch einen Umbau sein neugotisches Aussehen. Zum Schloss gehört ein 7,5 ha großer sehenswerter Park mit ausgedehnten Wasserflächen und wertvollem alten Baumbestand.
Das Anwesen befindet sich im Eigentum von RWE Power und wird als Gastronomiebetrieb und Veranstaltungsort genutzt. Während der Sommermonate finden im schönen Innenhof u.a. Jazzfrühschoppen und Konzerte statt. Da in einem Gebäudetrakt auch ein Standesamt untergebracht ist, wunderte es uns nicht, dass wir im Biergarten zwei Hochzeitsgesellschaften beobachten konnten.
Zurück zum Bahnhof Sindorf gelangten wir auf gut ausgebauten Wegen durch idyllische Erftauen.