Wanderung am 12.03.23
Linzer Basaltschleife
Der im Jahr 2021 eröffnete Premium- Wanderweg ' Linzer Basaltschleife' könnte sich auch 'Weg auf den Spuren der Linzer Basaltgeschichte' nennen.
Schon im 14. Jahrh. wurde in dem Gebiet Basalt abgebaut und schon im Mittelalter wurde die Bedeutung des Basalt in Linz groß- man sprach vom Basalt als dem 'schwarzen Gold vom Rhein', das die Bevölkerung vor großer Not bewahrte.
Die Not begann Anfang des 19.Jahrh., als die Rheinzölle wegfielen und Ende des gleichen Jahrhunderts die Reblaus den kompletten Weinbau vernichtete.
Die Not wurde gelindert, weil gleichzeitig die Niederländer beschlossen, dem Meer Land abzugewinnen. Sie benötigten für die Küstenschutz-Dämme salzwasserresistentes Basaltgestein, das Sie in Linz fanden.
Für die Linzer Bevölkerung war die 'Basalt AG' bis in die 1950 er Jahre der größte Arbeitgeber. Im Jahr 1970 waren die Basaltvorkommen nahezu erschöpft. Heute sind noch 2 Steinbrüche in Betrieb.
(Später wurde auch der Sylter 'Hindenburgdamm' aus Linzer Basalt gebaut)
Die stillgelegten Steinbrüche hat sich 'die Natur zurückgeholt' und es entstand ein abwechslungsreiches, romantisches Wandergebiet.
Wir fuhren vom Bahnhof Beuel aus mit der Regionalbahn nach Linz/Rhein.
Den eigentlichen Startpunkt des Themenwanderwegs auf dem 174 m hohen Kaiserberg mieden wir.
Unseren Einstieg in die Wanderroute fanden wir über den Waldlehrpfad des 'Alwiesbachtals' am Fuß des 'Kaiserbergs'. Als ruhig, idyllisch und romantisch lässt sich der leicht ansteigende Weg durch das Kerbtal beschreiben.
Wir setzten unsere Wanderung über den Waldlehrpfad fort, nun aber auf vermeintlich bequemem breiten Weg.
Das Sturmtief der vorletzten Nacht hatte uns mehrere Hürden auf den Weg gelegt und die Wanderung artete in eine Kletterpartie aus.
In leichtem Anstieg, begleitet vom 'Alwiesbach', wanderten wir hinauf zum Linzer Ortsteil Ronig.
Kleine Unterstände, eine Menge Infotafeln und eine Wanderschaukel sorgten für einige kurze Pausen.
An einem hübschen Rastplatz erinnert eine im neugotischen Stil angefertigte Mariensäule an eine kleine ' Muttergotteskapelle', die an dieser Stelle im Jahr 1462 eingeweiht aber im Jahr 1818 schon wieder abgetragen wurde.
Die anschließende Wegstrecke stellte sich als ziemlich steil und ungewohnt anstrengend heraus, aber mit Aussicht auf eine Mittagsrast am 'Roniger Hof'- einem weitbekannten Hofladen mit regionalen Erzeugnissen.
Wir hatten in stetem Anstieg die Höhe von 237 m erreicht, und uns bot sich bei dem klaren Wetter ein Fernblick nach Linz und über das Rheintal.
Überraschend steil erwies sich der Abstieg in das 'Dötterbachtal'.
Wieder umgab uns idyllische Ruhe und eine wunderschöne Landschaft mit typischen Bachauen und knorrigen Weidenbäumen.
Am Fuß der 'Koppe' , Leubsdorfs höchster Basaltkuppe, verließen wir den Premiumwanderweg.
Wir folgten dem 'Leubsdorfer Bach' in das kleine romantische (ehem.) Weindorf 'Leubsdorf am Rhein' .
Auf unserem Weg zum Bahnhof erfreuten wir uns an dem Blick auf die von 4 Erkern gekrönten Wasserburg, die hoch auf dem Felsen stehenden St. Walburgis -Kirche und viele liebevoll gepflegten Fachwerkbauten.
Wir fuhren mit der Regionalbahn RB27 und anschließender Stadtbahn nach Bonn zurück.
Gisela Schneider